Welcome to Copacabana – erster Test
Nachdem ich Flo zum Caravansalon nach Düsseldorf gebracht hatte, wo sie ihren ersten offiziellen Auftritt für Bürstner hatte, konnte ich am Wochenende das neue Dienst-Womo gleich mal ausgiebig testen.
Nach dem unsere Bulli-Fußmatte beim Ford natürlich nicht mehr passte, musste eine neue her. Da das Modell „Copa C530“ heisst und wir ihn „Copacabana“ tauften, kommt diese nun zum Einsatz. Der Handfeger rechts ist übrigens Flos Lieblingsuntensil, welches bei jeder Pause zum Einsatz kommt 😂.
Aber warum in die Ferne schweifen, wo das Gute doch so nah? Nachdem ich den letzten Platz auf dem Campingplatz am Südufer sogar mit Seeblick ergattern konnte ging es also an die Möhne. Da es endlich mal wieder Wind gab, kam das Surfboard / SUP natürlich auch mit. Denn das erste, was ich ausprobiert hatte, war natürlich ob auch das Brett reinpasst, damit ich es nicht immer aufpumpen muss …
Ist etwas knapp, aber geht rein! Vorne in den Kasten wird übrigens die 3 KG Gasflache untergebracht.
Eigentlich sind wir auch viel zu selten an der Möhne, zumal das „westfälische Meer“ nur eine knappe halbe Stunde entfernt liegt und beste Voraussetzung zum Wassersport und Naherholung bietet.
Schöner Ausblick von meinem Stellplatz direkt auf den Möhnesee …
Nachdem ich mich installiert hatte (und das geht immer schnell, da wir auf Auffahrkeile und Wasserwaage immer verzichten und dadurch öfter mal anders schief stehen), ging es erstmal sofort auf´s Wasser, denn es gab endlich mal ordentlich Wind. Ich habe lange nicht mehr so gut gesurft und blieb gleich 2 Stunden auf dem Wasser. Zum Glück war das Segel noch rechtzeitig aus der Reparatur zurück gekommen, danke an Surf Keppler die das auch lange nach der Garantie kostenlos erledigt haben, obwohl ich es noch nicht einmal dort gekauft hatte – das ist Kundenservice! Wenn jemand mal Wassersportartikel benötigt dort bekommt ihr alles und top Beratung! (Werbeblock aus).
Als ich zurück kam, hatte ich nette neue Nachbarinnen, aber anhand der Deko war zu befürchten, dass es etwas lauter würde, doch es hielt sich im Rahmen im Gegensatz zur Party beim Nachbarn zuhause …
Auf der anderen Seite neben mir war natürlich auch ein Bürstner …
und weitere Nachbarn, so dass ich es vorzog, die Türen lieber geschlossen zu halten 😳.
Apropos geschlossen, da habe ich mich gleich mal selbst ausgesperrt. Nachdem ich zuhause den Ford Custom schon mal mit seinen sämtlichen Einstellungen und Assistenzsystem getestet hatte, hatte ich wohl auch die Funktion „alle Türen öffnen“ deaktiviert. Also den Schlüssel im Kofferraum abgelegt und Klappe zu und … 🙈. Aber zum Glück war ja das Dach hoch und ich konnte nach etwas Gefuckel das Zeltfenster öffnen und dort einsteigen. Später fiel mir dann ein, dass ich das Auto ja auch bequem über die Ford Connect App hätte öffnen können 🙄 ist halt alles noch neu und ungewohnt. Aber schon ganz praktisch und selbst wenn das Handy auch drin gewesen wäre, hätte Flo zur Not noch von Düsseldorf öffnen und sogar den Motor starten können 👍.
Abends bin ich dann nochmal auf dem See gepaddelt und war dort wieder alleine unterwegs.
Am Steg vom Segelclub angelegt und nochmal schwimmen gewesen, herrlich schönes Wasser!
Gegenüber dann ein Rapido von der Westfalia Konzernmutter … schön war die Zeit 😢.
Aber eigentlich wollte ich ja kurz den Bürstner Copa vorstellen … also, was schon mal praktisch ist: der Tisch lässt sich einfach im Fahrzeug verstauen und kann auch draußen genutzt werden.
Das „Bad“ befindet sich im Heck und ist etwas minimalistisch, aber man hat alles, was man braucht. Es lässt sich sogar eine Duschwanne mit Vorhang installieren, welche in einer Tasche an der Heckklappe untergebracht sind. Da die Armatur ausziehbar ist, kann man auch draußen duschen. Der Tank fasst ca. 50 l Frischwasser, was für ein Wochenende locker ausreicht. Der Boiler wird über Gas betrieben, leider hatte das nicht gleich funktioniert, erst später morgens zum Spülen, aber Saunagänger sind ja abgehärtet 🥶. Durch die Dieselstandheizung ist der Urban Camper übrigens auch wintertauglich.
Man kann beide Vordersitze drehen und das Fahrzeug zu viert nutzen, da man sowohl unten als auch oben schlafen kann. Unten kann man die Sitzbank umklappen und noch eine Verbreiterung anbringen, darüber kommt ein bequemer Topper. Man kommt aber immer noch an alle Schränke. Besonders praktisch ist auch die zweite Schiebetür.
Oben im Zelt hat man punktelastische Froli-Federn, was sehr bequem ist, wobei man vom Zelt den Ausblick genießen und die Vorderseite sogar ganz öffnen kann. Ins Dachgeschoss kommt man über eine kleine Leiter – gelenkige Camper schaffen das aber auch ohne 😉.
Den kleinen Kühlschrank hatten wir schon im Westfalia Club Joker Hochdach-Bulli, er ist vollkommen ausreichend und hat sogar ein Eisfach. Wenn man ihn nicht benutzt kann man die Tür auf lüften stellen. Rechts daneben befindet sich der kleine Schrank für den Tisch. Unter dem Kühlschrank ist die ganze Elektrik sowie Platz für Dinge, wie Kabel- und Schlauchtrommel, Werkzeug, Feuerlöscher und was ma so braucht (letzteren hoffentlich nie). Links oben dann der „große“ Kleiderschrank den wir uns dann auch noch teilen dürfen. Ist aber kein Problem, da wir im Laufe der Jahre ohnehin immer mehr Dinge rausgeworfen haben und auch jetzt fast alles aus dem Sven Hedin unterbringen konnten. Darunter befindet sich der Wassertank wo man aber auch noch allerhand Zeugs unterbringen kann.
Die „Küche“ hat auch alles an Bord mit zweiflammigen Gaskocher, großer Spüle und genug Stauraum für Besteck, Geschirr, Lebensmittel & Co. Der Running Gag bei solchen kompakten Fahrzeugen ist ja immer, dass man vom Klo die Suppe umrühren kann. Zu Zweit schon ganz schön eng daher habe ich mir folgende Varianten überlegt: im Sommer Übernachtung im Dachzelt und das ganze Zubehör für das untere Bett zuhause lassen, dafür aber die Campingstühle mitnehmen. Im Winter unten übernachten und dann braucht man ja die Stühle auch nicht. Es gibt aber auch eine Isolierung für das Zelt. Das Fahrzeug lässt sich durch Isoliermatten, die mit Saunäpfen an die Scheiben angebracht werden auch komplett verdunkeln, was sowohl vor Hitze als auch vor Kälte schützt. Zu Viert würde es aber bestimmt sehr ambitioniert … back to the roots, so wie früher mit den Kids im Cali (best of life is Bulli drive 😎).
Am nächsten Morgen konnte ich dann die ersten ☀️ Sonnenstrahlen nutzen und war wieder ganz alleine auf diesem großen See. Anschließend noch mal ins Wasser gesprungen, dann ist man endgültig wach und hat sich das Frühstück mit Brötchen vom Kiosk verdient. War ein schöner Kurztrip an die Möhne 👍.
Der Abschied fiel auch nicht zu schwer, da das Wetter umschlug …
Fazit: Der Bürstner Copa C530 ist ein toller Campervan und sehr kompakt. Er fährt sich wie ein PKW und mit der Automatik sehr bequem. Es gibt noch einen größeren Motor, aber die 150 PS reichen vollkommen aus. Besonders praktisch finde ich die Verkehrszeichenerkennung womit der Wagen automatisch auf die Höchstgeschwindigkeit wechselt, wobei man aber auch eine Toleranz einstellen kann. Mit einer Länge von 5,30 m ist er alltagstauglich. Ein Nachteil ist aber die Höhe von 2,10 m mit der man in der Regel nicht in die Parkhäuser passt. Auf die Anhängerkupplung kommt dann der Radträger und man ist vor Ort mobiler.
Das Dachzelt ist sehr hochwertig verarbeitet. Drinnen ist er sehr modern, aber gemütlich und mit LED-Lichtern sowie vielen USB-Steckdosen und weiteren Gimmicks bis hin zu den ausgezeichneten Bürstner Homelights, die man auch als Tauschenlampe nutzen kann gut ausgestattet …
Natürlich lässt sich insgesamt immer noch etwas verbessern, aber es wäre meckern auf hohem Niveau. Das mit der Dusche ist schon etwas umständlich, aber die meisten werden die eh kaum nutzen. Es gibt den Copa auch als kleinere Version C 500 und dann ist er so ähnlich aufgebaut wie unser damaliger Cali. Inzwischen wurde in Düsseldorf auch die neue Version auf dem aktuellsten Fordmodell vorgestellt.
Es ist natürlich ein sehr minimalistisches Camping, aber man hat alles, was man braucht und kann auch autark stehen, zumal wir Campingplätze eigentlich so gut wie es geht meiden. Ich mag das ja, aber wenn man schon mal was Größeres gefahren ist, hat man sich an den dortigen Platz und Komfort schnell gewöhnt und vermisst das etwas, aber toll, dass wir gleich so einen neuen Camper mal testen dürfen. So denke ich, dass Flo wohl nach der Probezeit wieder auf einen größeren Kastenwagen umsteigen möchte, es bleibt spannend … die Konfi ist jedenfalls schon fertig 😉.
Alle Fotos gibt es hier zu sehen und dort auch ein Video. Da ich Freitag Flo wieder aus Düsseldorf abhole, wollte ich auch mal über den Caravan-Salon, um einen Blogartikel über mobile Sicherheit schreiben, wo ich schon ein Presseticket habe und natürlich auch alte Bekannte wieder zu treffen.
Die nächste Tour führt uns dann schon am Sonntag nach Kehl zum Bürstner Headquarter, wo wir sicher oft sein werden. Praktisch, denn nur über die Europabrücke über den Rhein rüber liegt Strasbourg, wo wir Freddy zu seinem AirBnB bringen, da er dort ein 6-wöchiges Praktikum absolviert. Bericht folgt …